Wandlitz: Bonzen, Bauhaus, Bogensee

Rund um Wandlitz und Bernau hatten sich das Politbüro des ZK der SED, die Gewerkschaftshochschule „Fritz Heckert“ und die Zentraljugendschule der FDJ „Wilhelm Pieck“ komfortabel abgeschottet.

Wandlitz gilt als Synonym für das Luxus-Resort der DDR-Polit-Prominenz nördlich von Berlin, in dem alle Mechanismen des real existierenden Sozialismus´ vom Kapitalismus westlicher Prägung außer Kraft gesetzt wurden. Die Waldsiedlung war auf keiner Karte verzeichnet, sie war streng bewacht, Zutritt nur mit Sonderausweis.

Nur ein paar Kilometer entfernt befindet sich die Bundesschule Bernau, von den Bauhaus-Architekten Hannes Meyer und Hans Wittwer 1930 für den Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbund errichtet. Neben dem Bauhaus in Dessau das größte Bauhaus-Projekt. Nach 1933 Reichsführerschule der NSDAP, nutzte der FDGB nach 1947 die Einrichtung als Gewerkschaftshochschule, die dann von dem Architekten Georg Waterstradt erweitert wurde.

Am Bogensee weiter nördlich erwartet uns etwas ganz Besonderes: eine weitläufige Anlage von 150.000 Quadratmetern mit riesigen teils repräsentativen Gebäuden, mit dem Charme des Morbiden: 1946 von der FDJ als Kaderschmiede für 500 Studenten eingerichtet, später vom Architekten Hermann Henselmann erweitert. Auf dem Areal befindet sich auch der „Waldhof am Bogensee“, das ehemalige luxuriöse Landhaus von NS-Propaganda-Minister Joseph Goebbels von 1939. Hier am Bogensee wurden also zwei Diktaturen gelenkt und ideologisch untermauert, 80 Jahre unter Ausschluss der Öffentlichkeit.

Anlaufpunkte während der Tour (Auswahl):

• „Waldsiedlung Wandlitz“ in Bernau
• Bundesschule des ADGB in Bernau
• ehemalige Jugendhochschule der FDJ in  Bogensee
• „Waldhof am Bogensee“ von J. Goebbels in Bogensee

Leistungen:

+ zertifizierter Gästeführer
+ Tour im bequemen VW-Bus
+ Themen-Literatur an Bord
+ Getränke
+ Tour-Dauer fünf Stunden

Gruppen-Preis:

320,00 EUR (inkl.19% MwSt.)

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